IServ Gründer und Geschäftsführer Jörg Ludwig im Klassenraum der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule in Braunschweig. Hier wurde der Grundstein für die digitale Schulplattform gelegt. / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/142525 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke unter Beachtung ggf. genannter Nutzungsbedingungen honorarfrei. Veröffentlichung bitte mit Bildrechte-Hinweis.

Braunschweig (ots) –

Zwei Jahre nach erstem Lockdown stockt Schuldigitalisierung – Versäumnisse korrigieren

Zwei Jahre nach dem ersten Lockdown der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Schulschließungen leidet die Digitalisierung des Bildungswesens in Deutschland noch immer unter Bürokratismus, Kompetenzgerangel und fehlender Praxisnähe. „Die beiden Jahre haben gezeigt, dass die Schulen am besten wissen, wie sie mit den neuen Anforderungen umgehen müssen und wie ihre Digitalisierung vorangehen kann. Sie müssen deshalb mehr Möglichkeiten und Freiheiten bei der Umsetzung bekommen. Wir brauchen einen Plan, keine Planwirtschaft“, sagt Jörg Ludwig, der mit IServ aktuell rund 5 200 Schulen in Deutschland digitalisiert und 2,8 Millionen Schülerinnen und Schüler mit Software ausstattet, die aus der Schule für die Schulen entwickelt wurde.

Die Corona-Pandemie hat strukturelle Defizite aufgedeckt und Handlungsdruck erzeugt. „In der Praxis ist viel in Bewegung gekommen, aber es stockt noch an zahlreichen Stellen“, lautet das Fazit von Ludwig nach den vergangenen zwei Jahren. In der Spitze bis zu 1,3 Millionen Nutzungsstunden im Monat hat IServ in Corona-Zeiten für sein Videokonferenz-Tool registriert. Schulen, Träger, Lehrkräfte und Schüler(innen) haben sich mit Engagement und Flexibilität den vielen Herausforderungen durch die Pandemie und digitale Formate gestellt, die politischen Rahmenbedingungen haben es ihnen aber nicht immer leicht gemacht. Zu oft fehlt es in der Praxis noch immer an der Grundversorgung mit stabilem Internet, Mittel aus dem Bildungspakt kommen zu langsam bei den Schulen an. Mit 423 Millionen Euro wurden bisher weniger als zehn Prozent der verfügbaren fünf Milliarden Euro aus dem Basis-DigitalPakt abgerufen. Dazu wurden von der Politik viele Millionen in die Entwicklung neuer Plattformen wie beispielsweise Ella investiert, die nicht funktionieren. „Bundesländer versuchen eigene Lösungen zu entwickeln, statt etablierte, datensichere Anwendungen zu fördern. Die Schulen werden dabei häufig nicht einbezogen. Das belastet nicht nur die SchülerInnen, sondern auch alle Steuerzahlenden“, sagt Ludwig.

Als Gründer wünscht er den Schulen deshalb vor allem praxisnahe Politiker. Und er hofft, dass die Digitalisierung durch die Corona-Lockerungen und die aktuellen Herausforderungen für Kommunen, Länder und Bund nicht aus dem Blick gerät. „Die Ampel-Regierung ist ebenso wie die verantwortlichen Länderparlamente jetzt gefordert, die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen und Versäumnisse der Vergangenheit zu korrigieren. Auch wenn derzeit große gesellschaftliche Herausforderungen zu Recht alles überlagern, darf das Thema Schuldigitalisierung mit Blick auf die Entwicklung der Kinder nicht aus dem Fokus geraten.“

Pressekontakt:

Frank Vollmer, Unternehmenssprecher

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