1998 bereits wurde die Mozilla Firefox Organization gegründet.
Seitdem bewegt sich das Unternehmen als eines der führenden auf dem Markt der Internet Dienstprogramme. Nicht nur das E-Mail-Programm Thunderbird erfreut sich größter Beliebtheit, mit Mozilla-Firefox hat die Firma einen bewährten Browser eingeführt. Für Juni dieses Jahres wurde nun die Version 22.0 angekündigt. Zurzeit wird heiß diskutiert, wie gravierend die Änderungen der Version 22.0 sind und welche Bedeutung dies für Vermittler haben wird.
Weitreichende und massive Änderungen werden sich voraussichtlich für Firmen im Bereich der Online-Werbung ergeben, die auf die 3rd Party Cookie Technologie gebaut haben. In der neuen Version soll in den Standardeinstellungen vorgegeben sein, die 3rd Party Cookies zu blocken. Eine Ausnahme soll gelten, wenn vorab ein 1st Party Cookie durch eine Domain gesetzt wurde, auf welche dann das 3rd Party Cookie der Fremddomain möglich ist. Möglich ist das Setzen eines 1st Party Cookies durch den Besuch auf diese Homepage oder aber durch die Nutzeraktion auf eine Werbung der entsprechenden Domain. Von diesen Änderungen nicht betroffen sind Click-basierende Publisher-Modelle. Hier geht eine Nutzeraktion voraus, welche als 1st Party Cookie interpretiert und akzeptiert wird. Eine Neuheit ist diese Änderung nicht. Der Safari Browser von Apple ist bereits ähnlich programmiert.
Für die Online-Werbeindustrie ist diese Änderungen dennoch massiv und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Zanox, das „größte Netzwerk für erfolgsbasierte Online-Werbung europaweit“, hat sich bereits wesentlich mit der Thematik befasst. Für Partner, die auf Safari zurückgreifen, ist zanox bereits in der Lage, die Einstellungen über Tracking-Modelle anzupassen bzw. zu entwickeln. Mozilla hat jedoch mit 36,2 % einen deutlich höheren Marktanteil, als Safari mit 18,9 % (Quelle: www.browser-statistik.de, 24. Mai 2013), was Firmen wie zanox aufgrund der genannten Entwicklung vor eine große Herausforderung stellt und den Mitarbeitern zurzeit noch einige Bauchschmerzen bereitet.
Eine weitere Konsequenz der Einführung der Version 22.0 ist die Transparenz zwischen Publisher, Advertiser und Netzwerk. Die bewährten internetbasierten Vertriebslösungen, die sogenannten Affiliate-Systeme, werden infrage gestellt. Die Blockierung der 3rd Party Cookies blockiert eben dadurch die Schnittstelle zwischen Händlern und potenziellen Kunden. Der Advertiser ist gezwungen, intransparente externe Tracking-Modelle einzubinden, die für den Publisher nicht mehr nachvollziehbar sind. Das heißt, dass es nicht mehr allen beteiligten Partner möglich ist, die Zahl der Klicks, durch welche sich die Provision errechnet wird und damit nicht ganz unwichtig ist, nachzuvollziehen.
Die Werbeindustrie sieht ihr Geschäft höchst gefährdet und hat bereits heftige Kritik an Mozilla geübt. Dennoch hält das Unternehmen an der Blockade von 3rd Party Cookies in der neuen Version fest. Als Begründung führt Mozilla an, dass so seine Nutzer vor Tracking geschützt werden sollen. Zu all der geäußerten Kritik muss man jedoch auch einige Verbesserungen erwähnen, die Firefox 22.0 bereithält. Die Geschwindigkeit beim Abspielen von Audio- und Videodaten, die per HTML5-Tag integriert wurden, konnte optimiert werden. Außerdem wurde die Geschwindigkeit beim Anzeigen von Bildern sowie die Speichernutzung verbessert. Neu ist ebenfalls, dass außerhalb der Vollbildansicht das Pointer-Lock-API zur Verfügung steht. Abgesehen von der oben genannten Problematik, die tatsächlich erhebliche Auswirkungen auf die Werbeindustrie darstellt, hat Mozilla mit seiner Firefox 22.0-Version viele kleinere durchdachte Neuerungen einbauen können.