Apple und Google haben einen neuen Konkurrenten auf dem Markt der mobilen Betriebssysteme bekommen: die gemeinnützige Stiftung Mozilla mit dem System „Firefox OS.“
Der bislang hauptsächlich von Google und Apple kontrollierte Markt für Betriebssysteme von Mobiltelefonen könnte durch das neue Betriebssystem „Firefox OS“ revolutioniert werden. Aktuell beherrschen diese zusammen rund 80 Prozent des Marktes. Das neue Betriebssystem von Mozilla soll es allerdings erlauben, Smartphones für einen Preis von 69 Euro auf den Markt zu bringen. Damit gewinnt die gemeinnützige Stiftung auch Verbündete im Bereich der Mobilfunkanbieter.
Mobilfunkanbieter unterstützen Mozilla
Gary Kovacz, Chef von Mozilla, will die Spiele eröffnen und alte Modelle ändern. So lautet seine Kampfansage an die US-Konzerne Apple und Google. Bereits mit dem Internet-Browser Firefox ist es Mozilla gelungen, den Internet Explorer von Microsoft, um seine Vormachtstellung zu berauben. Wie der Browser auch, basiert „Firefox OS“ auf offenen Standards, die jedem im Web frei zugänglich sind. Dadurch kann jeder seine Gedanken in das neue System einbringen, denn der Quellcode liegt offen und ist nicht geheim.
Unterstützt wird Mozilla von 18 Mobilfunkunternehmen. Diese befürworten die Einführung von Firefox OS. Dabei sind die zwei größten Netzbetreiber in Europa – Deutsche Telekom und Telefonica. Alle Anbieter sind sich einig, dass sich neue Märkte erschließen lassen, nicht nur in Entwicklungs- und Schwellenländern. Gerade in Letzterem sieht Mozilla große Chancen für sein Betriebssystem. Denn die Kunden dort warten sehnsüchtig auf ein günstiges Smartphone. Die Ansprüche, welche „Firefox OS“ an die Hardware stellt, sind sehr gering – es arbeitet webbasiert. Daher ist es möglich Endgeräte wesentlich günstiger anzubieten, obwohl Sie die gleiche Leistung bringen wie gängige Systeme.
Mobiler Internetzugang für alle – dank günstigem Smartphone
Telefonica bietet seit Anfang Juni das erste Handy mit „Firefox OS“ in Spanien an – Preis 69 Euro. Laut den Entwicklern ist das Smartphone genauso leistungsfähig, wie ein viermal so teureres Einsteiger-Modell. In Polen möchte die Deutsche Telekom mit dem Firefox-Smartphone neue Kunden an Land ziehen. Seit dem 12. Juli 2013 ist das „One Touch Fire“ bei Vertragsabschluss schon für einen Zloty (ca. 23 Cent) zu haben. Die Markteinführung für Deutschland, Griechenland und Ungarn ist für den Herbst 2013 geplant. In der Bundesrepublik soll das Tochterunternehmen congstar später das Firefox Smartphone vertreiben. Konkrete Daten zur Markteinführung gibt es allerdings noch nicht.
Höhere Sicherheit durch Webtechnologie
Die Sicherheit ist ein großes Thema, wenn es um Smartphones geht. Hier könnte das Hauptaugenmerk der Nutzer liegen, um auf ein Gerät mit „Firefox OS“ zu wechseln. Verfügbare Applikationen installiert das neue Betriebssystem nicht auf dem Gerät, sondern startet sie wie ein Browser, über den Webseiten aufgerufen werden. Dies stellt einen massiven Sicherheitsvorteil für den Nutzer dar und reduziert gleichzeitig die Kosten für die Entwicklung von Apps.