App auf Rezept – eine neue Dimension im Gesundheitswesen? / App auf Rezept – eine neue Dimension im Gesundheitswesen? / Mobile Apps werden zur neuen Medizin/ Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/114108 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke unter Beachtung ggf. genannter Nutzungsbedingungen honorarfrei. Veröffentlichung bitte mit Bildrechte-Hinweis.
Berlin (ots) –
Seit Jahren ermöglicht es die Technologie dem Menschen, sich besser um seine körperliche Verfassung und Gesundheit zu kümmern. Die Möglichkeiten von Wearables und „Internables“, also implantierter Technik, nehmen weiter zu, und mit der Entwicklung dieser Art von Geräten werden auch Apps mit immer neuen Funktionen ausgestattet. Ihr Entwicklungsstand ist inzwischen so hoch, dass man sie bereits als Teil einer Therapie betrachten kann, die von Ärzten empfohlen und den Patienten verschrieben wird.
Fast 4 Milliarden Menschen (die Hälfte der derzeitigen Weltbevölkerung) besitzen ein Smartphone. Auch der Absatz von Wearables steigt rasant an, im ersten Quartal 2021 wurde erneut die Marke von einhundert Millionen Stück überschritten. Die kleinen und leistungsstarken Geräte begleiten ihre Nutzer überall hin und bieten Dutzende von praktischen Funktionen. Es ist unmöglich, ein anderes Gerät zu finden, mit dem die Menschen im Tagesverlauf so regelmäßig und so lange interagieren. Smartphones und IoT-Geräte werden so zu einem idealen Instrument, um die Gesundheit zu überwachen und die Menschen beim Fitbleiben und Streben nach Wohlbefinden zu unterstützen. Dies wiederum macht sie zur Zukunft der Medizin, in der Apps auf Rezept eine wichtige Rolle spielen werden.
Warum kann eine App verschrieben werden?
Im Dezember 2019 wurde Deutschland das erste Land, in dem Patienten nicht nur Medikamente verschrieben werden konnten, sondern auch Anwendungen zum Download auf das Mobilgerät des Patienten. Woher kommt diese gewachsene Bedeutung von Apps?
Smartphone-Nutzer machen seit vielen Jahren Erfahrungen mit den Möglichkeiten virtueller Assistenten. Geeignete Apps unterstützen sie bei der täglichen Ernährung oder beim Training, erleichtern ihnen die Arbeit und ermöglichen es ihnen, mit Verwandten und Freunden in Kontakt zu bleiben. Das Spektrum ihrer Möglichkeiten ist breit und wächst weiter, was sich am besten an Software zeigt, die für speziellere Zwecke entwickelt wurde.
Eine App hilft, sich um Gesundheit und Sicherheit zu kümmern
„Mobile Geräte wissen immer mehr über ihre Nutzer, was bedeutet, dass digitale Berater genauer auf die Bedürfnisse eingehen können, indem sie die notwendigen Informationen, Beobachtungen und Tipps liefern. Sie sind nicht nur praktisch für Menschen, die sich fit halten wollen, sondern auch für die, die sich von Operationen oder Unfällen erholen oder sich einer Langzeittherapie unterziehen“, sagt Oleg Onufriienko, AVP – Engineering bei GlobalLogic. Wie Lösungsbeispiele aus der ganzen Welt zeigen, können Apps eine nützliche Unterstützung im Rehabilitationsprozess bieten oder auch zu einer Art Betreuer werden, der den Patienten an die Einnahme von Medikamenten erinnert oder die Dosis auf der Grundlage der gesammelten Daten neu berechnet. Sie kann den Benutzer auch warnen, wenn bedenkliche Signale des Körpers erkannt werden, sodass mehr Zeit bleibt, um darauf zu reagieren oder einen Arzt zu kontaktieren, bevor etwas Schlimmes passiert.
Auch für Ärzte sind mobile Geräte aufgrund ihres derzeitigen Entwicklungsstandes sehr praktisch. Dank der regelmäßig erfassten Messwerte und des engen Kontakts mit den Nutzern liefern sie Informationen, die im Patientengespräch hilfreich sind und eine genaue Diagnose ermöglichen. Auch ihr Potenzial im Rahmen der geschäftlichen Nutzung sollte nicht außer Acht gelassen werden. Durch den Einsatz von Technologie können Unternehmen effizienter auf Situationen reagieren, in denen ein Mitarbeiter Stress ausgesetzt ist, oder mögliche Fehler in Prozessen schneller erkennen, die beispielsweise zu einer übermäßigen körperlichen Belastung der Mitarbeiter oder zu gesundheitsgefährdenden Vorfällen führen können.
Mit den hervorragenden Fähigkeiten der Apps steigen auch die Anforderungen an sie. Ein digitaler Assistent, der sensible Daten erlangt und nutzt, muss entsprechend gesichert sein. Deshalb ist der gesamte Prozess der Softwareentwicklung und -zertifizierung so wichtig.
Geprüfte und sichere Apps
Bereits seit Mitte 2020 bekommen Patienten und Patientinnen in Deutschland Apps von Ärzten und Psychotherapeuten verschrieben. Apps sind neben konventionellen Medikamenten auf Rezept erhältlich. Sie sind Teil der ärztlichen Empfehlungen und stellen Maßnahmen dar, die sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patienten auswirken und gleichzeitig den Behandlungsprozess unterstützen. Das mag ein wenig überraschen, bedenkt man, dass viele Nutzer und Nutzerinnen mit mobilen Apps interessante Annehmlichkeiten verbinden, mehr aber auch nicht. Was jedoch eine von Fachärzten verschriebene Software von einer Software unterscheidet, die aus anderen digitalen Quellen heruntergeladen werden kann, sind die Anforderungen, die an sie gestellt werden.
Bevor eine App in das Register der zur Verschreibung an Patienten zugelassenen Anwendungen aufgenommen wird, muss sie zunächst von der zuständigen Aufsichtsbehörde, in diesem Fall dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, geprüft und genehmigt werden. Sie muss die Standards erfüllen, die in einer speziellen Verordnung über den Einsatz digitaler Lösungen im Gesundheitswesen (Digitale-Gesundheitsanwendungen-Verordnung, DiGAV) aufgeführt sind. Diese Verordnung ist eine Quelle, die Medizinern und Anwendern die notwendigen Informationen über die Anwendungen, hier DiGA (Digitale Gesundheitsanwendungen) genannt, liefert. Die Aufnahme in die Liste der DiGAV stellt sicher, dass die Software den Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und anderer Datenschutzgesetze entspricht und somit ein angemessenes Sicherheitsniveau für wichtige Nutzerinformationen in Bezug auf Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität gewährleistet.
„Der für eine DiGA verantwortliche Hersteller muss anhand einer Studie mit der Zielgruppe nachweisen, dass sie sich positiv auf die Gesundheit der Nutzer auswirkt. Gleichzeitig muss eine solche Software die Kriterien der Datensicherheit, Qualität und Interoperabilität erfüllen“, erklärt Nataliia Kamysheva, Systemanalystin, Senior Consultant – Business Solutions bei GlobalLogic.
Diese Anforderungen sind streng einzuhalten und jedes neue App-Design wird gründlich geprüft. Das lässt sich auch an den Statistiken ablesen. Bis Juli 2021 wurden nur 19 von 61 beantragten Anwendungen positiv beschieden und für die Verschreibung an Patienten zugelassen. Es handelt sich um ein kompliziertes und anspruchsvolles Verfahren, bei dem viele maßgebliche Bedingungen erfüllt werden müssen. Daher wenden sich Unternehmen, die an der Entwicklung neuer Lösungen interessiert sind, an Partner, die umfangreiche Erfahrungen auf diesem Gebiet vorweisen können.
„Jede Software, die als Medizinprodukt oder verschreibungspflichtiges Arzneimittel eingesetzt werden soll, muss eine Reihe von internationalen Normen und Vorschriften erfüllen, die in einem bestimmten Land gelten. Softwarehersteller müssen sich nicht nur um die technische Dokumentation und den Zertifizierungsprozess vor der Markteinführung kümmern, sondern auch um die Gestaltung der geeigneten Softwarearchitektur und der Benutzererfahrung gleich zu Beginn des Lebenszyklus der Software“, erklärt Natalja Kamysheva. „Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in der Entwicklung von Software für medizinische Zwecke können wir Hersteller von der Idee für ein neues Produkt über den gesamten Entwicklungsprozess bis hin zur Zertifizierung und Markteinführung unterstützen“, fügt sie hinzu.
Technologische Zukunft und Geschäftschance
Noch nie zuvor in der Geschichte hatte die Menschheit einen so einfachen Zugang zu einer so großen Menge an Informationen. Jede Sekunde sammeln Milliarden von Geräten Daten, die sofort analysiert und zum Nutzen ihrer Benutzer verwendet werden können. Diese Richtung ist im Gesundheitssektor deutlich zu erkennen. Die Zukunft der Medizin setzt die Nutzung von Daten voraus, um besser, genauer und immer rechtzeitig zu reagieren und Menschen in Not zu helfen. Dank des technologischen Fortschritts, der es jedem Arzt oder Physiotherapeuten ermöglicht, die Bedürfnisse der Patienten und Patientinnen genauer zu erkennen und ihren Genesungsprozess zu überwachen, ist dies bereits jetzt unsere Gegenwart. Software, die als medizinisches Hilfsmittel oder als verschreibungspflichtiges Medikament eingesetzt wird, kann auch die Möglichkeiten zur Bekämpfung zahlreicher Zivilisationskrankheiten, mit denen ganze Nationen zu kämpfen haben, erheblich verbessern. Im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts werden wir mit Sicherheit ihre zunehmende Verbreitung erleben.
Dies ist eine große Chance nicht nur für Patienten, sondern auch für Technologieunternehmen, die Software entwickeln können, die auf die neuen Bedürfnisse eingeht. Die Verbreitung von Apps auf Rezept bedeutet, dass sich für die Unternehmen neue und attraktive Geschäftschancen eröffnen. Bislang konnten sie nur proprietäre Lösungen in einem kostenpflichtigen Modell anbieten, was automatisch zu einer geringeren Zahl von Nutzern führte; oder die Anwendungen waren kostenlos, weshalb sie keine größeren Gewinne abwarfen. Mit der Einführung von Apps auf Rezept in Deutschland entsteht ein neues Geschäftsmodell, bei dem die Krankenkassen für die Software bezahlen. Die verschriebenen Apps sind für die Patienten kostenlos. Diese Situation wird sehr wahrscheinlich zu Veränderungen in der Branche für medizinische Software beitragen. Die interessierten Hersteller müssen die neuen Möglichkeiten richtig nutzen, wobei sie von Unternehmen aus dem IT-Sektor mit mehr Erfahrung unterstützt werden können. Hier kommen vertrauenswürdige Partner aus der IT-Branche ins Spiel, deren Wissen und langjährige Erfahrung in der Softwareentwicklung die Entwicklung von Lösungen ermöglichen, die den Standards entsprechen, den Bedürfnissen der medizinischen Industrie und der Patienten gerecht werden und die aktuellen technologischen Möglichkeiten voll ausschöpfen. Im Falle von GlobalLogic beginnt diese Unterstützung bereits bei der Produktkonzeption und umfasst den gesamten Software-Engineering-Prozess bis hin zur Zertifizierung und Markteinführung.
Die Zukunft der Medizin ist geprägt von Technologien, die den Kontakt zwischen Arzt und Patient erleichtern und einen schnelleren und einfacheren Zugang zu relevanten Informationen ermöglichen. Die Entwicklung von Apps zeigt, dass es sich lohnt, die Fortschritte nicht nur im Bereich der Hardware, sondern auch der Software zu verfolgen. Und warum? Weil selbst die revolutionärste Hardware ohne die richtige Software ihr volles Potenzial nicht entfalten kann.
Über GlobalLogic
GlobalLogic (www.globallogic.com) ist ein führendes Unternehmen im Bereich Digital Product Engineering. Wir helfen Marken auf der ganzen Welt, innovative Produkte, Plattformen und digitale Erlebnisse für die moderne Welt zu konzipieren und zu entwickeln. Durch die Integration von Experience Design, komplexer Engineering- und Datenexpertise helfen wir unseren Kunden, sich vorzustellen, was möglich ist, und beschleunigen ihren Übergang zu den digitalen Unternehmen von morgen. GlobalLogic hat seinen Hauptsitz im Silicon Valley und betreibt Designstudios und Engineering Center auf der ganzen Welt, um Kunden aus der Automobil-, Kommunikations-, Finanzdienstleistungs-, Gesundheits- und Biowissenschafts-, Fertigungs-, Medien- und Unterhaltungsindustrie sowie der Halbleiter- und Technologiebranche mit unserem umfassenden Fachwissen zu unterstützen. GlobalLogic ist ein Unternehmen der Hitachi-Gruppe.
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